Dr. Christoph Sokolowski
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Die deutsche Kautschukindustrie ist systemrelevant. Deshalb darf sie unter keinen Umständen von der Gasversorgung abgeschnitten werden. Vielmehr muss ihre Produktion sichergestellt bleiben. Kautschukerzeugnisse (Reifen und Technische Elastomer-Erzeugnisse) sind unersetzbar und in nahezu jedem Lebensumfeld vertreten – gerade in sehr kritischen Bereichen, die auch in der Verordnung zur Bestimmung Kritischer Infrastrukturen nach dem BSI-Gesetz (BSI-KritisV) explizit genannt werden.
Partikel aus Straßen- und Reifenabrieb sind in den allermeisten Fällen größer als Feinstaubpartikel und nicht schwebefähig. Deshalb tragen fahrende Reifen auch grundsätzlich nicht zur Feinstaubproblematik bei.
In unserem Mitgliederbereich "Mein wdk" finden Sie hierzu folgende weiterführende Informationen:
- TOPIC "Runder Tisch Meeresmüll"
Im Zuge der bekannt gewordenen Abgasmanipulationen durch Hersteller von Dieselfahrzeugen hat sich eine öffentliche Diskussion entwickelt, die zunehmend emotional und ideologisch geführt wird und mittlerweile sogar den Verbrennungsmotor als solchen in Frage stellt. Eine Rückkehr zu einer sachlichen und streng faktenbasierten Debatte über die künftige Mobilität ist deshalb dringend geboten.
Die Europäische Kommission hat im September 2017 mit Naturkautschuk erstmalig einen organischen Rohstoff in die Liste kritischer Rohstoffe für die EU aufgenommen. Hauptzweck dieser Liste ist es, die Rohstoffe mit hohem Versorgungsrisiko und großer wirtschaftlicher Bedeutung zu ermitteln. Angesichts der Aufnahme von Naturkautschuk in die Liste kritischer Rohstoffe fällt das Fehlen eines Bundesbeauftragten für Rohstoffe auf. Dabei könnte ein solcher zentraler und beim Bundeswirtschaftsministerium angesiedelter Koordinator nicht nur bei Naturkautschuk, sondern auch bei allen anderen genannten Rohstoffen für die Unternehmen und damit für den Industriestandort Deutschland von hohem Nutzen sein.