Klicken Sie auf den unteren Button, um die Sprachumschalter über GoogleTranslate zu laden.

Inhalt laden

PGRpdiBjbGFzcz0iZ3RyYW5zbGF0ZV93cmFwcGVyIiBpZD0iZ3Qtd3JhcHBlci0yNzE3NzY1NiI+PC9kaXY+

Hürdenlauf bergauf

Zuletzt haben viele Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland zwar ihre grundsätzlich positiven Produktionsprognosen für das laufende Jahr bestätigt, gleichzeitig aber die Wachstumsrate gesenkt. Was ist los und vor allem wie geht es weiter?

Wenn man den in dieser Woche veröffentlichten Industriebericht des BDI studiert, stechen insgesamt und branchenspezifisch durchgängig zwei Kernaussagen ins Auge: Erholung der Nachfrage und Behinderungen bei der Materialversorgung.

Beispiele:

Automobilindustrie: Inlandsproduktion von vier Millionen Pkw (+13 % gegenüber 2020) / starke Beeinträchtigung der Produktion durch globalen Mangel an Halbleitern

Bauindustrie: Stagnation im Bauhauptgewerbe auf dem hohen Vorjahresniveau / Verknappungen und teils starke Preissteigerungen bei Baumaterial (Stahl, Holz, Bauchemie)

Chemische Industrie: 3 bis 5 % Plus bei der Inlandsproduktion / Fehlende Vorprodukte machen immer mehr Unternehmen Probleme.

Maschinenbau: Prognose für die Maschinenproduktion in Deutschland von 7 % / 40 % der Maschinenbauer bereitet die Situation bei den Lieferketten Sorge.

Stahl- und Metallverarbeitung: Produktion bei rund 8 % Wachstum/ Zunehmende Herausforderungen in den Lieferketten und damit verbundene Kostensteigerungen stellen den weiteren Aufschwung in Frage.

Was für die hier aufgeführten Branchen gilt, spiegelt sich auch in der konjunkturellen Situation der deutschen Kautschukindustrie wider: Zuverlässigkeit der positiven Auftragssignale einerseits, Preis- und Ressourcendruck andererseits.

Wie sieht die Perspektive aus? Eine fortgesetzte Erholung der Nachfrage kann als recht sicher angesehen werden. Die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten vorherzusagen, gleicht dagegen dem berühmten Blick in die Glaskugel. Viele Anlagestrategen betrachten die Preiseffekte und die Lieferengpässe nur als aktuelles und vorübergehendes Phänomen (FAZ vom 19.05.2021). Unsere Einschätzung zur Entwicklung in den kommenden Wochen / Monaten teilt – basierend auf den Rückmeldungen aus dem Kreis der wdk-Mitgliedsunternehmen – den Optimismus der Finanzseite eher nicht. Fakt ist: je länger die angespannte Situation andauert, um so schwieriger wird sie zu händeln sein.