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Verhaltener Jahresauftakt

Der wdk hat sich für die deutsche Kautschukindustrie an der jährlich zum Jahreswechsel stattfindenden Verbändeumfrage des IW Köln beteiligt und eine verhaltene Branchen-Projektion für die Geschäftsentwicklung bei Umsatz, Produktion, Investitionen und Beschäftigung im Jahr 2020 abgegeben.

Die Frühindikatoren der Branche  weisen maximal auf eine Seitwärtsbewegung für den nationalen und internationalen Auftragseingang bei Kautschukprodukten zum Jahresanfang hin. Für das Gesamtjahr lassen die Rahmenbedingungen – insbesondere die Produktionserwartungen der wichtigsten inländischen Abnehmerbranchen Automobilindustrie und Maschinenbau – keinen Raum für eine positive Geschäftsentwicklung. Wir rechnen mit einer „roten Null“– nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2019. Die Veränderungen bei der Motorisierung von Fahrzeugen, die Digitalisierung von Produkten und Prozessen sowie Nachhaltigkeitsthemen haben in den vergangenen Jahren zu höheren Investitionen in der Branche geführt. Angesichts der schwachen Geschäftsdynamik und eines enormen Kostendrucks bleibt zwar das Investitionsvolumen hoch, eine weitere Steigerung ist für 2020 aber nicht zu erwarten. Die konjunkturelle Lage wird 2020 auch dazu führen, dass Unternehmen mit einer Verringerung der Personaldecke auf den Kostendruck und den Nachfragemangel reagieren müssen. Andererseits können Arbeitskräfte suchende Unternehmen der Branche hoffen, auf dem ausgereizten Arbeitsmarkt wieder fündig zu werden.

Mit seiner Einschätzung liegt der wdk nicht alleine, denn die Veröffentlichung der Verbändeumfrage zeigt, dass die Mehrzahl der Industriebranchen in Deutschland ähnlich zurückhaltende Erwartungen für das laufende Jahr hegen. Der IW hat die Situation wie folgt umschrieben: „Die deutsche Volkswirtschaft tritt seit dem Frühjahr 2019 auf der Stelle. Bislang konnten die boomende Bauwirtschaft und der in Teilen expansive Dienstleistungssektor einen ernsthaften gesamtwirtschaftlichen Rückgang verhindern. Die Industrie befindet sich dagegen seit Mitte des letzten Jahres in einer breit angelegten Rezession. (…) Ein Ende des industriellen Rückgangs ist (…) nicht zu erwarten. (…) Die Verschlechterung betrifft besonders die großen Industrien wie die Automobil- und Elektroindustrie, den Maschinenbau und die Chemie. Deren rückläufige Geschäfte sind erstens die Folge einer zyklischen Normalisierung nach einer hochausgelasteten Phase. Zweitens belasten Protektionismus und geopolitische Verunsicherungen die globalen Investitionen und dies trifft die im internationalen Investitionsgütergeschäft aktive Industrie. Drittens lösen technologische Herausforderungen wie die Digitalisierung und Dekarbonisierung sowie Veränderungen der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen – etwa durch die Energiepolitik – strukturelle Anpassungen, aber auch Verunsicherungen unter den Firmen und Verbrauchern aus.“

Im Mitgliederbereich hat der wdk die Aussagen der wichtigen Abnehmerbranchen im Konjunkturbericht 135 vom 13. Januar 2020 zusammengestellt.